Adventmail 2005/24 (warten)

Über den Messias und sein Friedensreich, auf das die Juden noch warten und das die Christen mit der Menschwerdung Gottes in Jesus bereits angebrochen sehen, schrieb der Prophet Jesaja vor ca. 2700 Jahren:

„…Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.“ (Jes 11, 6-9)

Das war’s für heuer mit dem Advent und meinem virtuellen Kalender, liebe Leute. Ich danke euch für die vielen wertschätzenden Rückmeldungen und wünsch euch von ganzem Herzen ein fröhliches Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr mit vielen netten Überraschungen!
Alles Liebe,
Robert

Adventmail 2005/23 (warten)

Ich steh‘ im Regen und warte auf Dich, auf Dich.
Auf allen Wegen erwart‘ ich nur Dich, immer nur Dich.
Der Zeiger der Kirchturmuhr rückt von Strich zu Strich,
ach, wo bleibst Du denn nur? Denkst nicht mehr an mich?
Und ich steh‘ im Regen und warte auf Dich, auf Dich.
Immer warten nur die Menschen, die wirklich lieben.
Kommst Du noch nicht? Wie die fallenden Tropfen am Ärmel zerstieben.

Ich steh‘ im Regen und warte auf Dich, auf Dich.
Auf allen Wegen erwart‘ ich nur Dich, immer nur Dich.
Der Zeiger der Kirchturmuhr rückt von Strich zu Strich,
ach, wo bleibst Du denn nur? Denkst nicht mehr an mich?
Und ich steh‘ im Regen und warte auf Dich, auf Dich…

(Songtext: Zarah Leander – Ich steh‘ im Regen,
aus dem Film „Zu neuen Ufern“, 1937)

Adventmail 2005/22 (warten)

Wolfgang Krisch, Mandatar der grünen Bezirksvertretung Penzing,
informiert auf seiner Homepage „über Aktuelles, Bemerkenswertes sowie Dauerthemen und Materialien aus Penzing und der Penzinger bzw. der Wiener Kommunalpolitik“.

Am 22. Dezember 2004 brandmarkte er einen „Schildbürgerstreich besonderer Güte“, betreffend ein 42,5 cm weit in einen Gehsteig hineinragendes Wartehäuschen. Sapperlot! Da sage noch einer, die Grünen kümmerten sich – sogar so knapp vor Weihnachten – nicht um die Nöte der kleinen Leute.

Das war nachzulesen auf der Website http://www.wolfgangkrisch.at/ Doch die existiert (2025) nicht mehr. Einblicke in das segensreiche Wirken Krischs sind aber noch hier dokumentiert.

Adventmail 2005/21 (warten)

Indem die Frau den Mann ein paar Augenblicke warten lässt,
protestiert sie vor allem gegen das lange Warten,
das ihr Leben ist.

(Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht)

Ich bin unpünktlich,
weil ich die Schmerzen
des Wartens nicht fühle.
Ich warte wie ein Rind.

(Franz Kafka, Tagebücher)

Warten lernen wir gewöhnlich erst,
wenn wir nichts mehr zu erwarten haben.

(Marie von Ebner-Eschenbach, Aphorismen)

Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge
darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.

(Martin Luther King)

Adventmail 2005/20 (warten)

Nach dem Profi gestern darf heute ein Laie seine Poesie entfalten. Es handelt sich um „Brallo“, den gelernten Holzmechaniker aus Gesmold, der die Welt auf seiner eigenen Homepage mit Gedichten der klobigen Art beglückt (www.brallo.de).

Warten…

Die rote Rose in der Hand,
wartet er schon Minuten an der Wand.
Wäre sie doch schon hier,
in Gedanken ist er tief bei ihr.

Sein Herz schlägt jetzt mit lautem Ton,
sie kommt, und er freut sich schon.
Worte fallen nun, wie vom Himmel die Sterne,
jeder sieht es, sie haben sich gerne.

(Copyright by Brallo 6/99 – 12/99)

Adventmail 2005/19 (warten)

Warten

Die Nacht ist ein Schnee gefallen
und fällt auch am grauen Morgen noch.
Du hast dich gehüllt so tief
in deinen Mantel aus Schweigen.

Ich hab mein Herz eingezogen
zwischen seine wunden Schultern.
Die Blumen der Sehnsucht,
nun schlafen sie unterm dünnen Eis.

Das klirrt wie Glas mit
zerbrochenen, kleinen Schollen
am windigen Ufer unserer Träume.

Friedrich-Carl Dieskau

Adventmail 2005/18 (warten)

Bücher rund ums Warten:

„Warten“. Roman. Ha Jin, dtv premium 2000
(National Book Award 1999, PEN/Faulkner Award 2000, nominiert für den Pulitzer 2000)
China, zur Zeit nach der Kulturrevolution. Lin Kong stammt aus der Provinz und lebt als Arzt im Armeekrankenhaus am Rande der Stadt Muji. Das Leben ist geprägt von Regeln, Vorschriften und Rangordnungen, und Lin Kong hat diese Art Leben verinnerlicht. Er ist intelligent, aber unkreativ, er denkt viel nach – sehr viel -, hat aber eigentlich nicht die Kraft, eigene Entscheidungen zu treffen.
Auf dem Land, im heimischen „Gänsedorf“, lebt Shuyu, seine ungeliebte Frau, die er auf Drängen seiner Eltern geheiratet hat und nur während seines Jahresurlaubes sieht. Lin Kong lernt die Krankenschwester Manna Wu kennen, die sich langsam in ihn verliebt, während er sich an die freundliche, bestimmte Frau gewöhnt, und mit ihr eine distanzierte Freundschaft aufbaut, die er irgendwann für Liebe hält. Fortan bemüht sich Lin Kong, ganz ein Mann des Prinzips und der Unumstößlichkeit einmal getroffener Entscheidungen, um die Scheidung von seiner Frau – keine leichte Sache im China kurz nach Mao. Achtzehn Jahre dauert das „Warten“ auf die Trennung, während sich die Protagonisten ändern – und, natürlich, das ganze China drumherum.

weiters:

„Warten auf Schnee in Havanna“ von Carlos Eire, Wolfgang Müller
Heyne (Mai 2005)
„Der Himmel soll warten“ von Katja Henkel
Bloomsbury (Oktober 2005)
„Warten auf den Bumerang“, 1 Audio-CD von Joachim Ringelnatz, Robert Gernhardt, Universal Music (2005)
„Schule ist wie Robinson – alle warten auf Freitag“,
von David Lawrence, Brunnen-Verlag 2005
„Warten auf die Barbaren“ Roman von J. M. Coetzee (2001, S. Fischer).
„Warum noch darauf warten? Sextipps für Frauen“ von Sylvia de Bejar. dtv 2003
„Wer warten kann, hat mehr vom Leben. Der entspannte Weg zu mehr Gelassenheit“ von John Selby. dtv 2004.
Und:
Ohne Autor: „Warten auf Weihnachten“
Igel Records, 2003, 2 CD-Hüllen im Schuber,
Informationen des Verlages: Mit 24 wunderbaren Weihnachtsgeschichten für Kinder zum Hören, Wundern, Lachen und Träumen wird das Warten auf Weihnachten zum wahren Vergnügen. Eine Geschichte für jeden Tag im Advent.
Dieser „erzählende Adventskalender“ öffnet für den begeisterten Zuhörer jeden Tag eine weitere Wundertür. Bekannte Autoren wie Erich Kästner, Paul Maar, Astrid Lindgren, Christine Nöstlinger, Kirsten Boie schreiben heitere oder besinnliche Texte über die schönste Zeit des Jahres. Dazu enthält diese Weihnachtsanthologie viele Originalbeiträge junger deutscher Autoren – und als echtes Weihnachtsgeschenk von Astrid Lindgren die bislang unveröffentlichte und erstmals auf Tonträger erklingende Geschichte „Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten“.
Zwischen den Geschichten gibt es kleine „musikalische Weihnachtsplätzchen“ von Bach über Mozart bis Schumann, engelleicht arrangiert für Konzertharfe oder luftig fliegend für Flöte mit Klavierbegleitung: mal silbrig glitzernder Gitarrenklang, mal biblisch tönendes Gebläse.
Spielzeit 4 Stunden 25 Minuten.

Adventmail 2005/17 (warten)

Tom Waits …
…wurde als Thomas Alan Waits am 7. Dezember 1949 in Pomona, Kalifornien, geboren. Seine Eltern trennten sich, als er noch ein Junge war.
Waits arbeitete als Küchenhilfe, Kneipenpianist und Türsteher und tingelte als Musikerpoet durch die Lande. Er schrieb Songs, die von Unterprivilegierten erzählten und sich in miesen Kneipen und schäbigen Motels abspielten.
Sein Debütalbum „Closing Time“ wurde 1973 zum Szene-Geheimtipp und seine Fans verehrten ihn als neuen Jim Morrison. Mit seinen folgenden Alben avancierte er zum Kultidol und erlangte weltweite Berühmtheit als Interpret von schwermütig stimmenden Songs.
Er arbeitete mit Bette Middler und Crystal Gayle, mit der er 1982 einen Song zu Francis Ford Coppolas Musical-Film „One From The Heart“ beisteuerte. Der Film floppte zwar, die Musik wurde allerdings für einen „Oscar“ nominiert.
Neben seiner Musik zeigte sich Tom Waits auch als Schauspieler und hatte Rollen in „Rumble Fish“, „Cotton Club“ und „Ironweed“. Sein Auftritt als inhaftierter Radio-DJ in „Down By Law“ brachte ihm sehr gute Kritiken ein.
Im Jahr 1981 heiratete Waits die Dramaturgin Kathleen Brennan. Diese brachte 1983 Tochter Kellesimone und 1985 Sohn Casey Xavier zu Welt. Sie war außerdem von nun an Waits Partnerin und arbeitete an dessen Projekten mit.
Mitte der 80er Jahre schaffte Waits den internationalen Durchbruch als Musiker und veröffentlichte die Alben „Swordfishtrombones“ und „Rain Dogs“, auf dem Titel wie „Soldier’s Thing“, „Blind Live“ und „Downtown Train“ veröffentlicht wurden. 1990 schaffte Rod Stewart mit seiner Version von „Downtown Train“ Platz drei der US-Charts.
Waits widmete sich mit seiner Frau der Arbeit an einer einem ungewöhnlichen Projekt. Er vertonte mit ihr den Monolog „Frank’s Wild Years“ von seinem Album „Swordfishtrombones“ zu einem musikalischen Stück, was im gleichen Jahr in Chicago Theaterpremiere feierte.
Mitte der 90er Jahre führte Waits Prozesse gegen seinen Verlag „Third Music Story“, die er beide gewann. Es ging um Veräußerungen von Titeln für Werbezwecke ohne die Zustimmung von Waits. „Heart Attack And Wine“ war an Levi’s Jeans und „Ruby’s Arms“ an eine französische Käsefirma verkauft worden.
In den 90er Jahren war Waits weiterhin zweigleisig unterwegs. Er spielte in Filmen wie „Dead Man Walking“, „Night On Earth“ und 1999 in „Mystery Men“ neben Ben Stiller. Und Waits brachte weitere Alben auf den Markt. Mit seinem 1992 veröffentlichten „Bone Machine“ konnte er 1993 seinen ersten „Grammy“ in der Kategorie „Best Alternative Music“ feiern.
Waits lebte abgeschieden und war nur selten auf der Bühne zu erleben. 1998 verließ er das Major-Label „Island“ und unterschrieb für ein Album beim Independent-Label „Epitaph“, welches „Bad Religion“-Gitarrist Brett Gurewitz gehörte. Das Werk erschien 1999 als „Mule Variations“ und verschaffte Waits erneut weltweiten Erfolg. Chart-Platz vier in Deutschland, Top Ten in anderen europäischen Ländern und in Japan, Platz 30 in den USA. „Mule Variations“ wurde in der Sparte Blues mit einem „Grammy“ für das „Beste zeitgenössische Folkalbum“ ausgezeichnet.
Wiederum mit seiner Frau erarbeitete Tom Waits in der Folge gleich zwei neue Alben auf einmal und brachte diese im Mai 2002 in den Handel – „Alice“ und „Blood Money“.
Im Oktober 2005 war Waits in dem neuen Film des italienischen Regisseurs Roberto Benigni zu sehen: „La tigre e la neve“ behandelt mit der üblichen Kombination von Humor und Tragik das Thema des US-amerikanischen Krieges im Irak.

Biographie siehe auch www.allmusic.com

Adventmail 2005/15 (warten)

Was empfinden junge Leute, die sich für das Lebenskonzept „Kein Sex vor der Ehe“ entschieden haben und heute verheiratet sind?
Ulrike: „Mein Mann und ich sind seit fast 4 Jahren verheiratet. Vor unserer Ehe haben wir nicht miteinander geschlafen. Damals waren wir uns einig, dass wir mit Sex bis zur Ehe warten wollen. Es half uns einmal einen festen Entschluss gefasst zu haben und klar Stellung zu beziehen, um Situationen zu meistern, wo es nicht leicht ist…
Es ist für mich auch wichtig zu wissen, dass mein Mann nicht nur „das Eine“ von mir wollte, sondern mich als Persönlichkeit schätzt und liebt. Ich denke, dass es gerade bei einem Mann von Stärke und Charakter zeugt, wenn er warten kann, aber natürlich auch bei einer Frau.“ (siehe: www.wahreliebewartet.de)

1993 haben in Amerika 59 Teenager aus freiem Willen schriftlich versprochen, ihre Reinheit für die Ehe zu bewahren und bis zur Hochzeit sexuell enthaltsam zu leben. Seither sind viele Jugendliche diesem Aufruf gefolgt. 1994 versammelten sich vor dem Weißen Haus in Washington bereits 200.000 Jugendliche zu einem „True Love Waits“-Festival.