„The White Lotus“ (HBO-Serie in 3 Staffeln auf Sky, USA 2021-2025) ****

Das Erfolgsrezept bleibt immer gleich: Schöne, reiche Menschen in exquisiten Ferienresorts offenbaren innere Leere, wenn sie im Luxus schwelgen, sich volllaufen lassen und Sex haben. Wobei sie durchaus so differenziert gezeichnet werden, dass man Verständnis, ja sogar Mitleid mit den von Konsumismus Ausgehöhlten bekommt: mit dem Familienvater, der sich für hodenkrebserkrankt hält, mit der alternden Millionenerbin, deren Verbindung mit einem vermeintlich seriösen Midwest-Unternehmer in der nächsten Staffel für sie tödlich endet, mit einem weiteren Familienvater, dem nach seiner Rückkehr aus der Idylle Ruin und Strafverfolgung drohen. Wer bei all dem meist draufzahlt, sind die Angestellten der fiktiven Luxushotelkette „The White Lotus“, die mit ihren exzentrischen Gästen so einiges mitmachen.
Die erste Staffel der vielfach Emmy-prämierten HBO-Serie, die im Juli 2021 Premiere hatte, spielt auf Hawaii, die zweite in Sizilien, die dritte in Ko Samui/Thailand in der Region, in der meine Liebste und ich unsere Hochzeitsreise genossen. Das Ambiente ist jeweils großartig. Vor allem die Schauplätze Siziliens (Taormina! Catania! Palermo!) machen Lust auf eine Visite. Und die Musik Fabricio De Andrés war eine echte Entdeckung.
Eine vierte Staffel (an der Côte d’Azur? Genfersee? Österreichische Alpen?) ist in Vorbereitung, heißt es. Dann aber ohne mich als Zuseher. Hab genug von den Schönen und Reichen.

„The Witness“ (Nader Saeivar, D/Ö 2024, 5.6.25 ****

Ein Tanz, der einen Sturm entfacht im von Frauenunterdrückung verseuchten Iran – diese Schluss-Szene des regimekritischen Filmes des Exiliraners Nader Saeivar gibt Hoffnung, dass sich in der „Islamischen Republik“ etwas ändern könnte. Dann aber gleich im Abspann die Namen von jungen Frauen, deren Widerstand gegen Verschleierungszwang und Entfaltungsverbot tödlich endete.
Im Mittelpunkt steht Tarlan, eine pensionierte Lehrerin und Gewerkschafterin, die Zeugin des Mordes an ihrer Ziehtochter Zara wird. Deren gewalttätiger Ehemann hatte davor verlangt, dass Zara ihre Tätigkeit als Tanzlehrerin aufgibt, weil dies für ihn als Regierungsrepräsentanten peinlich und unschicklich sei. Tarlan beschließt, den Schuldigen vor Gericht zu bringen. Aber das Recht ist in ihrer Heimat auf der Seite der Unterdrücker… „Es bleibt glühende Wut“, hieß es in der Falter-Filmkritik.
Saeivar beschrieb in den SN die Lage in seinem Heimatland wie folgt: „Stellen Sie sich ein Ehepaar vor, das sich schon die längste Zeit verachtet und hasst, aber aus verschiedenen Gründen gezwungen ist, trotzdem gemeinsam in einem Haus zu leben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eines Nachts entweder der Mann (die Regierung, Anm.) die Frau (das iranische Volk) oder die Frau den Mann im Schlaf ermordet. Wer wen umbringt, ist offen.“

„Ripley“, Kurzserie auf Netflix (USA 2024) *****

Tom Ripley, ein New Yorker Hochstapler, soll in den 1950er-Jahren Dickie, den Sohn eines reichen Geschäftsmanns, aus dessen italienischem Bella-Vita-Leben zurück nach Hause holen. Er erschleicht sich dessen Vertrauen, wohnt über Wochen bei ihm an der Amalfiküste, doch als sich die Gelegenheit bietet, tötet den wohlhabenden jungen Mann und nimmt dessen Identität an. Doch hinter seinem komplexen Lügengeflecht wähnt er sich in falscher Sicherheit.
Die Serienverfilmung des berühmten Kriminalromans „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith legt in acht Folgen die tödliche Leere und die Abgründe der Hauptfigur frei. Gezeigt wird das alles in fantastischen Schwarzweiß-Bildern, die an die legendären Aufnahmen von Henri Cartier-Bresson erinnern und über die sich manchmal etwas dahinschleppende Handlung mit so manchen Unwahrscheinlichkeiten hinwegsehen lassen. Hinter dem Lügengeflecht Ripleys zieht sich die Schlinge der polizeilichen Ermittlungen immer enger. Der zunehmend Verdächtige switcht zwischen Dickie und Tom und reist nach Neapel, Rom, Palermo, Venedig – Städte, deren Atmosphäre immer wieder großartig fotografiert wird. Außerdem könnte man durch die Serie zum Caravaggio-Fan werden (was ich allerdings ohnehin schon lange bin).
Steven Zaillian, Drehbuchautor und Regisseur von „Ripley“, hat von den bisherigen filmischen Umsetzungen des Highsmith-Romans – u.a. mit Alain Delon (1959) und Matt Damon (1999) in der Hauptrolle – sicher nicht die schlechteste geschaffen.

„Das Reservat“, Kurzserie auf Netflix (Dk 2025) ******

Streaming-Serien begleiten mich seit ca. zwei Jahrzehnten, und Werke wie „Six Feet Under“, „Breaking Bad“ oder „The Wire“ können mit den besten Filmarbeiten durchaus mithalten. Nicht nur aus den USA, auch aus Skandinavien kommen immer wieder gute Serien, und die jüngst von mir auf Netflix gesehene „Das Reservat“ fand ich hervorragend.
Es geht um eines der wohlhabendsten und nobelsten Viertel im Norden Kopenhagens, wo nur vordergründig alles perfekt zu sein scheint. Plötzlich ist das philippinische Au-pair-Mädchen Ruby wie vom Erdboden verschluckt, nachdem sie die reiche, gestylte Nachbarin Cecilie um Hilfe bat. Sie halte es bei deren Freunden Katarina und Rasmus nebenan nicht mehr aus. Cecilie tut dies ab und rät zu einer Aussprache, das anhaltende Verschwinden Rubys weckt aber Schuldgefühle. Wie ihr eigenes Au-pair-Mädchen Angel misstraut sie den Beschwichtigungen ihrer Nachbarsfreunde und ihres eigenen Ehemannes Mike, der den superreichen Rasmus als Anwalt vertritt.
Cecilies Bemühungen, so wie die zuständige Kriminalpolizistin Aicha die Wahrheit herauszufinden, werfen Konflikte in ihrer Ehe auf, als sich herausstellt, dass Mike mehr kontakt zu Ruby hatte, als seine Frau bisher wusste. Der Fund der Leiche scheint zu bestätigen, dass es sich um ein Verbrechen handelt – oder war es doch „nur“ ein Suizid aufgrund einer unerwünschten Schwangerschaft?
Es zeigt sich, dass sich hinter dem schönen Schein einer nahezu makellosen Fassade düstere Wahrheiten verbergen, die auch die pubertierenden, wohlstandsverwahrlosten Söhne der beiden Familien betreffen. Und auch Cecilie wird vor Augen gehalten, dass sie vom Leben ihrer untergebenen Filipina null Ahnung hat…
„Das Reservat“ hat sechs Folgen und bleibt spannend bis zum überraschenden, desillusionierenden Schluss.

„Nebelkind – The End Of Silence“ (Tereza Kotyk, Ö/CZE 2024) **** 14.5.25

„Nebelkinder“ sind – das wusste ich bisher nicht – Kinder von Kriegskindern des Zweiten Weltkriegs. Der Begriff beschreibt Personen, die durch während der NS-, Kriegs- und frühen Nachkriegszeit von ihren Eltern erlittene, unverarbeitete psychische Traumata indirekt traumatisiert wurden. Z.B. Vergewaltigung und Vertreibung im Zuge der Ereignisse in Mähren im Jahr 1945 und danach.
Kotyks anfangs trotz meditativer Bilder sperriger Film (worum geht’s da eigentlich?!) zeigt neben der Titelfigur, der Wolfshüterin Hannah, auch deren Mutter Miriam und in Rückblenden auch ihre Großmutter Viktorie und deren Ausgrenzung als deutschsprachige Österreicherin noch vor der „Befreiung“ Tschechiens durch die Rote Armee. Die Gastwirtin Viktorie blieb als einzige in einem südmährischen Dorf, andere deutschsprachige Bewohner flohen oder wurden ermordet. Auf der Suche nach einem aus dem Wildpark Ernstbrunn (NÖ) entlaufenen Wolf gelangt Hannah just in jenes Dorf, wo ihre verbitterte Mutter inzwischen das in den 1990er Jahren in verwahrlostem Zustand restituierte Heimathaus restauriert.
Es wird immer deutlicher, wie sehr die vergangenen Kriegsereignisse Spuren in den Seelen der Generationen danach hinterließen, die von der Freiheit der grenzüberschreitenden Wölfe nur träumen können. Die Gewalterfahrungen ihrer Vorfahren legen sich wie ein Nebel auf das Leben der im Film schemenhaft bleibenden Nachkommen…

„Mein Weg – 780 km zu mir“ (Bill Bennett, Aus 2024) ***

Gleich vorweg. Es gibt unter der Vielzahl an Filmen über den Jakobsweg deutlich bessere. Z.B. die Komödie „St. Jacques – pilgern auf französisch“ (2005), „Dein Weg“ mit Martin Sheen (2010) und die im deutschsprachigen Raum bekannte Kerkeling-Adaption „Ich bin dann mal weg“ (2015).
Die australische Variante stammt vom Filmemacher Bill Bennett (dargestellt von Chris Haywood), der nicht mehr der Jüngste ist, ein lädiertes Knie hat, aber keine wirklichen Erfahrungen mit dem Wandern. Und: Er weiß auch nicht so wirklich, warum ihn der Jakobsweg so sehr fasziniert, seitdem er während eines Spanienurlaubs mehrere Pilger:innen gesehen hat. Ungeachtet der Skepsis seiner Frau plant er alles minutiös, trainiert, und fliegt nach Biarritz. Es dauert nicht lange, bis Bill mit ersten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Und auch der Umgang mit den Menschen, denen er unterwegs begegnet, gestaltet sich zuweilen schwierig. Denn Bill ist ein Sturkopf, der zunächst nicht glauben will, dass er mit Teleskopstöcken besser unterwegs ist als mit einem knorrigen Holzstock.
Bis auf wenige Hauptfiguren sind die Personen im Film wirkliche Pilger (was die Dramaturgie nicht unbedingt verbessert), es gibt einige sehenswerte Landschaftsaufnahmen und tlw. skurrilen Humor (so legt Bill seine Unterhosen auf die Küchenwaage, um sicherzustellen, dass das Reisegepäck nicht schwerer wird als zehn Prozent seines eigenen Gewichts). Der Film unterhält, nachdenklich macht er nicht. Und das vermehrt Tiefgründige gegen Ende der Wanderung wirkt aufgesetzt. So etwa, wenn Cristina Bill unter Tränen offenbart, dass sie sich am Suizid eines geliebten Menschen schuldig fühlt und den Jakobs- als Bußweg betrachtet. Dazu Bill: „Der Beichtstuhl auf diesem Camino sind die Wege, die wir gehen, und die Gespräche, die wir mit Fremden führen. Wir schütten ihnen unser Herz aus und erzählen ihnen unsere schlimmsten Ängste.“ Nunja.

„Köln 75“ (Ido Fluk, D/Pl/B 2024) *****

Nach dem Kino gleich mal im Internet über Keith Jarrett, sein legendäres Köln Concert, über Organisatorin Vera Brandes recherchieren und auf Spotify die lange nicht mehr gehörten Klaviertöne des Tastenmeisters anhören… nicht das schlechteste Zeugnis für einen Film, oder? Dazu regte der in New York lebende Ido Fluk mit seinem an historische Ereignisse anknüpfendem Spielfilm mit Doku-Einsprengseln an.
Es geht darin um zweierlei Improvisationen: einerseits um Keith Jarretts Solokonzerte mit davor und danach nie gehörter Klaviermusik, geboren im Augenblick der Darbietung im Konzertsaal. Höhepunkt dabei: Das Konzert in Köln vor 50 Jahren, das zur immer noch meistverkauften Jazzsoloplatte führte, die auch ich irgendwann in meiner musikaffinen Studenten-WG in Graz kennenlernte. Und andererseits die unfassbaren Umstände, unter denen die damals 18-jährige (!) Vera Brandes diesen legendären Auftritt ermöglichte. Sie buchte für 10.000 D-Mark, die sie zunächst nicht hatte, die Kölner Oper an einem Jännertag um 23 Uhr für das Konzert eines damals nicht gerade in Topform befindlichen (Rückenprobleme, Schlafmangel, Finanznot) Genies, der am Schauplatz ein schadhaftes Instrument vorfand und meinte: „Darauf spiele ich nicht!“ Wie Brandes mit diesen und anderen Hindernissen fertig wurde, ist ebenfalls Improvisation auf höchstem Niveau.
Der Film atmet auf höchst unterhaltsame Weise den Geist der 70er mit Women’s Lib, Jazz, freier Liebe, Rebellion gegen enge Bürgerlichkeit als Begleitmusik. Und es bringt einen Musiker näher, dessen Hingabe an die Eingebung des Moments zwar durch Huster im Publikum leicht störbar ist, dabei aber Töne wie ein impressionistisches Meisterwerk von Monet hervorbringt und sich die Seele aus dem Leib spielt. Ob er denn nicht manchmal Angst habe, dass der Musenkuss bei einem Auftritt ausbleiben könnte, wird er im Film gefragt. Jarretts Antwort: „Jeden Abend.“

„No Other Land“ (Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor; Palästina/Norw. 2024) ****, 12.4.25

Masafer Yatta ist eine Region südlich von Hebron im von Israel seit 1967 besetzten Westjordanland. In den dortigen kleinen Dörfern leben seit Generationen Palästinenser – und leiden unter der Besatzungsmacht. Als die israelische Armee genau dort einen Truppenübungsplatz anlegt, beginnen Bulldozer sukzessive Häuser der Einheimischen zu zerstören, und jeder Wiederaufbau wird als illegal verhindert. Sogar ein für die Landwirtschaft lebenswichtiger Brunnen zugeschüttet, Übergriffe vermummter Schlägertrupps israelischer Siedler in der Westbank bleiben ungeahndet, ja werden sogar von der Armee unterstützt.
Der Dokumentarfilm des Journalisten und Aktivisten aus dem betroffenen Gebiet, Basel Adra, und dem israelischen Journalisten und Menschenrechtler Yuval Abraham ist schwer erträglich – oder besser: das mit oft wackeliger Handykamera festgehaltene himmelschreiende Unrecht ist es. Unmittelbar gezeigt wird die vom Obersten Gerichtshof Israel als legal erklärte Zerstörung von Existenzen bis hin zum Einsatz von Waffengewalt, das Niederwalzen einer Schule, eines Spielplatzes, eines Ziegenstalls und Taubenverschlags, willkürliche Festnahmen, die Aussichtslosigkeit der Versuche, sich Recht zu verschaffen – und das trotzige Festhalten der Palästinenser an ihrer Heimat, selbst wenn sie ihre Wohnstatt in primitive Höhlen verlegen müssen. Denn, wie sie sagen, sie haben „no other land“; wohin sollten sie gehen?
Sowas zu sehen, macht wütend und frustriert, und die Authentizität des Gezeigten betrifft und lässt fragen, wie solche Wunden, so geschürter Hass jemals heilen soll(en). Basel Adras Doku wurde 2025 mit einem Oscar ausgezeichnet, der Preis bei der Berlinale 2024 war begleitet von einer Antisemitismusdebatte, nachdem Yuval Abraham die „Apartheid“-Politik der Regierung Netanjahu kritisierte und danach in seinem Heimatland mit Morddrohungen konfrontiert war.
Und von einer US-Regierung, die solchem Treiben ein Ende setzen würde, sind wir ähnlich weit entfernt wie von der österreichischen Vermittlungspolitik eines Bruno Kreisky in den 1970er Jahren…

Altweibersommer (Pia Hierzegger, A 2025) ****, 3.4.25

Elli, Astrid und Isabella sind drei Frauen Ende 40, die früher in einer Wohngemeinschaft zusammenlebten und seit Jahren im Spätsommer miteinander urlauben. Diese Zeit meint der Titel „Altweibersommer“, für weiter reichende Assoziationen sind die Protagonistinnen zu jung. Und ihre Lebenssituation ist sehr unterschiedlich: Elli, gespielt von Regisseurin und Drehbuchautorin Hierzegger), hat krebskrank gerade eine Chemotherapie hinter sich und nagt an der überraschenden Schwangerschaft ihrer Tochter; Astrid (Ursula Strauss) ist eine überbeanspruchte „Helikopter-Gattin“; Isabella (Diana Amft) eine Kellnerin, die gerne Karriere als Schauspielerin gemacht hätte.

Der gemeinsame Campingurlaub am verregneten Erlaufsee wird zum Reinfall, es gibt Konflikte, Ärger mit einem xenophoben Macho und einen Todesfall. Der wiederum ist Anlass für einen Ortswechsel an den Lido von Venedig.

Hierzeggers sehr österreichische Tragikomödie punktet durch genaue Charakterzeichnung, amüsante Dialoge im Stile Josef Haders (der Partner der Regisseurin kommt in einer kleinen Nebenrolle vor) und durch originelle Wendungen der Handlung. Fazit: Hätte mir den Film nicht ausgesucht, die KiMi-Mehrheit hat entschieden. Und ich wurde nicht enttäuscht. Gute Unterhaltung, die noch besser ins Hauptabendprogramm von ORF1 passen wird.

„Like a complete unknown“, James Mangold (US 2024) **** 5.3.25

Ich sah „Ray“, „Rocketman“, „Bohemian Rhapsody“, und „Like a complete Unknown“ reiht sich in diese Liste gelungener Filme über Musikstars (Ray Charles, Elton John, Freddy Mercury) bestens ein. Diesmal geht es um den jungen Bob Dylan, von Timothée Chalamet oscarwürdig und auch sängerisch überzeugend dargestellt als anpassungsunwilliger Genius. Dylan kommt noch als Teenager nach New York, besucht sein nervenkrank dahinsiechendes Idol Woody Guthrie im Spital, wo auch Pete Seeger dem Folk-Veteranen huldigt. Auch Joan Baez, einige Monate älter als Bob und schon ein Star der Folk-Szene, gerät in den Bann des Riesentalents aus dem mittleren Westen, der großartige Songs nur so aus dem Ärmel schüttelt.
Zum Sympathieträger wird Dylan in dem Film ja nicht. Beziehungsunfähig, renitent, provozierend, sich jeder Erwartung und jedem „Hit-Abspulen“ verweigernd, bleibt er als schwieriges Genie irgendwie unberechen- und undurchschaubar. Und beim Auftritt Dylans auf dem Newport Folks Festival kommt es 1965 zum Eklat. Er bleibt a Complete Unknown
Zum 80er von Joan Baez 2021 kam eine Biografie heraus, in der sie auch auf die Beziehung zu Bob Dylan eingeht. Die kenne ich nicht – leider. Muss nachgeholt werden. Vor dem Oeuvre des einzigen Nobelpreisträgers aus der Welt der populären Musik kann ich mich nur verneigen.