Das Erfolgsrezept bleibt immer gleich: Schöne, reiche Menschen in exquisiten Ferienresorts offenbaren innere Leere, wenn sie im Luxus schwelgen, sich volllaufen lassen und Sex haben. Wobei sie durchaus so differenziert gezeichnet werden, dass man Verständnis, ja sogar Mitleid mit den von Konsumismus Ausgehöhlten bekommt: mit dem Familienvater, der sich für hodenkrebserkrankt hält, mit der alternden Millionenerbin, deren Verbindung mit einem vermeintlich seriösen Midwest-Unternehmer in der nächsten Staffel für sie tödlich endet, mit einem weiteren Familienvater, dem nach seiner Rückkehr aus der Idylle Ruin und Strafverfolgung drohen. Wer bei all dem meist draufzahlt, sind die Angestellten der fiktiven Luxushotelkette „The White Lotus“, die mit ihren exzentrischen Gästen so einiges mitmachen.
Die erste Staffel der vielfach Emmy-prämierten HBO-Serie, die im Juli 2021 Premiere hatte, spielt auf Hawaii, die zweite in Sizilien, die dritte in Ko Samui/Thailand in der Region, in der meine Liebste und ich unsere Hochzeitsreise genossen. Das Ambiente ist jeweils großartig. Vor allem die Schauplätze Siziliens (Taormina! Catania! Palermo!) machen Lust auf eine Visite. Und die Musik Fabricio De Andrés war eine echte Entdeckung.
Eine vierte Staffel (an der Côte d’Azur? Genfersee? Österreichische Alpen?) ist in Vorbereitung, heißt es. Dann aber ohne mich als Zuseher. Hab genug von den Schönen und Reichen.