Adventmail 2013/24 (Advent-Jukebox)

Heute gibt’s zwei Lieder, ein weihnachtlicher Bonus-Track ist sozusagen dabei…

MANFRED, Werbeagenturleiter, Graz:
Das Lied … naja, nicht mein Lieblingslied. Vielleicht auch kein besonders gutes. Und die Band hat bestimmt auch schon bessere Zeiten gesehn. Aber wir haben 2013, und ich kann mich an kein Jahr erinnern, das mich mehr Kraft gekostet hat; das mich Schlimmeres gelehrt hat; das mich sosehr auf die Frage zurückgeworfen hat, was ich überhaupt will, wer ich überhaupt bin, und das zugleich so furchtbare Antworten geboten und so schöne Antworten notwendig gemacht hat.
Ich hab keine Ahnung, worum es im Leben geht. Weniger als je zuvor. Null. Vielleicht ist das aber eben die Chance. Jedenfalls stirbt die Hoffnung zuletzt. „After the flood all the colors came out.“ Und: „See the world in green and blue.“
Auf 2014. Und auf 2013, dieses Jahr der Angst, dieses so erschütternde Jahr. Frohe Weihnachten.

U2: „Beautiful Day“, www.youtube.com/watch?v=co6WMzDOh1o

CLAUDIA, Fotokünstlerin (www.henzlerworks.com), gebürtige Heidelbergerin, lebt in Salzburg
„Ich steh an Deiner Krippen hier“:
Den Song liebe ich, weil ich dann immer die Weihnachtszeit als Kind vor mir habe, wo wir das Lied in unserer sechsköpfigen Familie zusammen gesungen haben… mein Vater, der mittlerweile an Parkinson verstorben ist, hat es, als er noch gesund war, auf der Geige begleitet… und zuerst meine Mutter, dann in späteren Jahren abwechselnd meine Brüder haben auf dem Klavier gespielt.
Noch heute überkommen mich nostalgische Gefühle, wenn ich es höre… schön… und traurig zugleich… und der Wert der Familie und der gemeinsamen Verbundenheit wird mir dabei immer erneut bewusst.

Mädchenchor am Dom und St. Quintin Mainz: „Ich steh‘ an deiner Krippen hier“,
www.youtube.com/watch?v=fN4o8ca-4VU&list=PLHCbcr1Z8c2dxwNVLHXncS7mu2UbKluN1&index=9

Adventmail 2013/23 (Advent-Jukebox)

MARIA, Lehrerin an der Modeschule Graz, Auslandspraktikumsvermittlerin:
Du bist schwanger,
Einmal, zweimal, dreimal,
Du singst für die Winzlingswesen, die deinen Bauch bewohnen.
Du singst für das Baby, das gerade deinen Bauch rockt.
Du summst leise, um euch beiden Mut zu machen vor der Geburt.
Dann sind die Zwerge da.
Auf der Welt mit dir.
Du vertreibst singend Ängste, Bauchschmerzen, Kummer und die Langeweile bei langen Autofahrten.
Du singst die Kinderkassetten rauf und runter: Pippi Langstrumpf, Erni und Bert, Ritter Rost, die Zauberflöte und Alex, die Piratenratte.
Die Kinder singen mit.
Voller Freude hörst du, wie schön ihre Stimmen sind.
Wie gut sie zusammenklingen mit deiner Stimme und der ihres Vaters.
Harmonie des Zusammenklangs, Mehrstimmigkeit.
Echo der Liebe, des Glücks.
Und dann singen deine Kinder für dich.
Nicht allein für dich, natürlich.
Aber du darfst zuhören in großen Konzertsälen oder vor dem Radio oder nächtelang, wenn dein Jüngster Lieder erfindet, komponiert, singt,
wieder und wieder aufnimmt.
So ist das mit dem Gesang.
Singen wie atmen.
Wie leben.

Hier nun ein Lied vom jüngsten Familienmitglied, Florian. Er ist fünfzehn, seine Instrumente, Klavier, Gitarre und seine Stimme verwöhnen uns und unser Haus mit good vibrations. Das ist wunderbar, auch wenn ich manchmal die Couch vermisse, die aus Platzmangel dem Flügel weichen musste. Das Lied, das er getextet, komponiert und vor wenigen Tagen in seinem Zimmer aufgenommen hat, ist auch für mich vollkommen neu. Ich danke ihm für dieses Geschenk.

Florian Pichlbauer: „Where are you now“ (Link 2025 nicht mehr verfügbar. Stattdessen: https://www.youtube.com/watch?v=Nn2mgXUPBh0)

Adventmail 2013/22 (Advent-Jukebox)

GREGOR, Mathematikstudent, Sohn, Wien:
Mein Lied ist „Coming Up Roses“ von Elliott Smith, und die Geschichte, die ich dazu erzählen will, handelt davon, wie ich die Liebe meines Lebens kennenlernte.
Es war Oktober 2010. Carmen sah ich zum ersten Mal auf der TU, Fachschaft Mathematik. Sie war im ersten Semester, ich im siebten. Ich hatte damals Zweifel, ob ich überhaupt jemals mein Studium beenden würde – auf den Bachelor (Mindestzeit: 6 Semester) fehlten mir noch mehr als die Hälfte der ECTS-Punkte. Ich war außerdem in einem Motivationsloch, arbeitete drei Tage die Woche als Fahrradbote und kam neben Party machen und Bier trinken wenig zum Studieren. Als ich Carmen davon erzählte, wettete sie mit mir um eine Kiste Bier, dass ich bis Ende des Sommersemesters nicht alle fehlenden Prüfungen schaffen würde.
Die erste Strophe beschreibt ein bisschen meine damalige Verfassung:
I’m a junkyard
full of false starts,
and I don’t need your permission
to bury my love
under this bare
light bulb.

Carmen hatte mich in der „wildesten“ Phase meines Lebens kennengelernt. Ich befand mich in den Nachwehen einer ziemlich katastrophalen unglücklichen Liebe, war im Juni aus meiner WG geflogen und hatte im Sommer vorübergehend wieder in Korneuburg gelebt. Um die verloren gegangene Wärme in meinem Liebesleben zu ersetzen, traf ich mich an den meisten Tagen mit Freunden zum Fortgehen und war bei jeder Party dabei. An guten Abenden fühlte ich mich wie der König der Nacht (oder zumindest der coolste Typ von Wien), und an schlechten saß ich zwischen Bierdosen in meiner neuen WG und spielte Online-Games auf Facebook.
Elliott Smith war mein Begleiter und Trostspender. (Soundtrack: „Miss
Misery“, http://www.youtube.com/watch?v=h7MizF_OEH8)
Gegen Ende des Jahres wurden die Nächte kälter und ich unglücklicher. Ich hatte es geschafft, die Geschichte mit meiner Ex-Freundin (nennen wir sie „Veri“) nochmal halb aufzuwärmen, was alles nur schlimmer machte, und Carmen hatte ich nur mehr ein, zwei Mal auf der Uni gesehen. Kurz vor Weihnachten fasste ich mir ein Herz und schrieb sie auf Facebook an: ob sie sich in den Ferien mal treffen wolle? Sie war aber nicht in Wien.
Am 26. Dezember erzählte ich Veri von Carmen: Ich hätte ein Mädchen auf der Uni kennengelernt, das mir gefällt. Sie fragte mich, wieso ich mich überhaupt noch mit ihr traf. An diesem Abend, der ein langer war, kamen wir überein, uns nicht mehr zu sehen.
Der endgültige Abschied tat mir gut. Carmen ließ noch auf sich warten, hatte aber immerhin schon mein Leben positiv beeinflusst. Ich begann wieder was für die Uni zu tun. In den Semesterferien wurde ich auch aus meiner zweiten WG geworfen, und überzeugte meinen Bruder, mit mir zusammenzuziehen. Zu der Zeit wieder war ich fast täglich mit meinem besten Freund, Michi, im Lernraum des AKH anzutreffen. Wir lernten und spielten Schach bis spät in den Abend und gingen nachher noch was trinken. Mir verblieben mit Beginn des Semesters noch 18 Wochen, um die für meine Wette fehlenden 18 Prüfungen zu schaffen. Jede Woche eine Prüfung, 4 Monate lang! Undenkbar.
Einmal traf ich im AKH zufällig wieder Carmen. Das Lied hat mir damals ein anderer Freund vorgespielt (Elliott Smith war in meinem Freundeskreis ziemlich beliebt), und es hat wohl perfekt gepasst:
You’re coming up roses,
everywhere you go
red roses
follow

Diese Zeilen erinnern mich heute noch an diese Zeit, Februar 2011, und an das Gefühl, dass mein Leben langsam wieder in die Gänge kommt. Das mit Carmen sollte aber noch etwas dauern…
Mitte April: Mein bester Freund gestand mir, dass er sich schon seit längerem in Veri verliebt hatte (und sie auch in ihn). Autsch! Ich hörte weiter viel Elliott Smith und wahrte die Hoffnung. Immerhin, die ersten paar Prüfungen hatte ich geschafft.
Nur zwei Wochen später, 6. Mai, der große Tag: Am Mathefest wollte ich Carmen erobern. Als ich dort ankam, hatte ich schon 9 Bier intus und traf sie gleich wieder. Wir bandelten an, indem wir erst mal eine Runde Schach spielten. Ein paar Tage danach küssten wir uns zum ersten Mal, im Mondschein am Brunnen vor der Karlskirche. Happy End! Zwei Monate später waren wir zusammen, und sie schuldete mir eine Kiste Bier 

Elliot Smith, „Coming Up Roses“: www.youtube.com/watch?v=c4UL7fXSzk8

Adventmail 2013/21 (Advent-Jukebox)

KARIN, Vintage-Händlerin, Cousine, Zürich:
„Time of the season“ von den Zombies – der Inbegriff meines Lebens: liebeserfüllt, kompliziert, unbeschwert, im Wechselbad der Gefühle, das Leben im Moment, Zeit zu zweit, Wünsche, Party, Ich.
Ist für mich auch biz bezeichnend, dass sich das Leben Saison für Saison ändern kann. Also bleib ich stets wach…
„Dear Wendy“ heißt übrigens der großartige Film, dessen Titelmusik von den Zombies stammt.

Zombies: „Time of the season“, www.youtube.com/watch?v=nqnuI9K5ct4

Adventmail 2013/20 (Advent-Jukebox)

MORITZ, Kundenbetreuer, Sohn, Korneuburg:
„Long Distance“ von den Turin Brakes habe ich für mich entdeckt, als ich bei Robert eingezogen bin. Damals hatte ich schon seit ein paar Jahren meine „Ich-höre-Metal-und-nichts-als-Metal“-Phase abgeschüttelt und bin – auch durch den starken Einfluss meines älteren Bruders – zu Indie übergewechselt. Auf der Suche nach neuer Musik, die mir gefällt, habe ich damals Roberts CD-Sammlung durchwühlt und fündig geworden.
Bis zu dem Zeitpunkt war es einfach nur Musik, die mir sehr gut gefällt. Tieferen Sinn hat das Lied für mich erst bekommen, als meine erste Freundin Charlotte von einem mehrmonatigen Wienaufenthalt zurück nach Frankreich fuhr und wir versuchten, eine Fernbeziehung weiterzuführen. Texte sind für mich bei Musik nicht immer so wichtig, aber die Passage „I let somebody get under my skin / Long distance losing is all that I’ve seen / Now there’s a river“ hat einfach wie die Faust aufs Auge gepasst.
Auch in meiner zweiten Beziehung hat das Lied für mich einen speziellen Wert gehabt. Lisa, selbst sehr gute Sängerin, hat mit einem Freund ein Bandprojekt gestartet. Ich bin da irgendwie als zweiter Gitarrist reingerutscht und bei unserem ersten Auftritt war „Long Distance“ eines von zwei Liedern, bei denen ich mich auch gesanglich bewähren musste.
Das Lied gehört nach wie vor zu meinen Favorits – mittlerweile nicht nur, weil es musikalisch so gut ist, sondern auch so viele schöne Erinnerungen birgt.

Turin Brakes: „Lond Distance“, www.youtube.com/watch?v=XVnQS_FPeng

Adventmail 2013/19 (Advent-Jukebox)

CLAUDIA, Lehrerin, Liedermacherin, Mutter meiner Söhne, Korneuburg:
Alles verändert sich. Das klang schön, fast romantisch, als ich es das erste Mal auf einer Reise in Nicaragua hörte, an einem warmen Abend am Ufer eines stillen Sees, gesungen von einem jungen Mann, der dazu gekonnt auf seiner Gitarre klimperte. Das passte zur Atmosphäre des Unterwegsseins und beschwor die politische Aufbruchsstimmung, die Erinnerung an die Revolution, die in den 90er Jahren nach dem politischen Sieg konservativer und USA-freundlicher Kreise fast verschüttet zu werden drohte. Nach der Rückkunft von der Reise hatte ich bald eine CD von Mercedes Sosa erstanden, auf der sie dieses Lied singt. Seitdem ist es für mich untrennbar mit ihrer beeindruckenden Stimme verbunden. Und ist ein Lied geworden, das ich in verschiedenen Lebensphasen immer wieder entdeckt habe.
Es ändert sich, alles verändert sich. Wir halten nichts fix in Händen. Ich bin ja eigentlich eine Person, die ein gewisses Bedürfnis nach Struktur, nach klaren Bedingungen hat. In manchen Zeiten ist diese Botschaft ganz schön herausfordernd. Aber die vielen poetischen Bilder, in denen das Lied Veränderung beschreibt, rühren an, lassen in die Melancholie der Vergänglichkeit einstimmen, und klingen in turbulenten Zeiten tröstlich: Alles verändert sich, also ist es nicht verwunderlich, dass auch ich mich verändere.
Schließlich, im Bewusstsein der Unerträglichkeit mancher Zustände, wandelt es sich zur Forderung und Hoffnung zugleich: …und was sich gestern nicht verändert hat, wird sich morgen ändern müssen! Und so schwingt sich Mercedes Stimme aus den sanften und melancholischen Anfangszeilen immer mehr zum Tanz, zu ekstatischen Wiederholungen auf: Cambia, todo cambia!

Mercedes Sosa: Todo cambia, www.youtube.com/watch?v=hf2cnIDyKL8&noredirect=1 (Studioversion, mit spanischem Text).
Eine deutsche Übersetzung: http://schlosserkeichel.wordpress.com/2012/12/31/todo-cambia-alles-verandert-sich/ – dort auch eine Live-Version des Liedes.

Adventmail 2013/18 (Advent-Jukebox)

RUDI, Werbegrafiker, Religionslehrer, Langenzersdorf:
Immer wenn mich das Fernweh packt, landet meine „Maus“ im Ordner Sufimusik/Sudan oder auch bei Mohamed Mounir, dem 1954 in Assuan, Ägypten, geborenen „King“ – wie ihn die ÄgypterInnen nennen. Er verbindet die traditionelle Sufimusik seiner Heimat, dem nubisch geprägten Süd-Ägypten mit Elementen des Pop, Rock und Funk, schreibt Liebeslieder und Balladen, übt Kritik an Gesellschaft, Politik und Religion. Für die ägyptische Revolution gibt‘s natürlich auch einen Song. Mit Hubert von Goisern zieht er 2003 durch die Lande …
Fernweh: Wenn mir das Leben zu kompliziert wird, lass ich mich tragen von seiner Musik. Wohin? Vielleicht zu Trommlern und Tänzern im Orient oder in die Stille der Wüste, wo nichts mehr übrig bleibt als das zum Leben Notwendige … heute begleitet von Mounirs „Unterm Jasminbaum …“ Welchen Weg die Kamele der Phantasie auch einschlagen, lasst euch tragen …
Text: „Under the jasmine tree at night/A breeze, and the flowers beside me/The branches sway above me/Wiping off the tears in my eyes//Under the jasmine tree i sat/I fixed the lute and sang/My tears spread as I cried/I remembered you when you used to come to me.
//A garden beautified by lights/With scent of flowers rising/When I thought of you a fire was lit/And made a flare within my self/I’m alone, missing you and confused/No moon, and no birds chirping/Only the breeze on the trees/Is cheering me up and consoling me.“

2009 singt Mounir auf dem neuen Album von „Ich + Ich“, einem Musikprojekt, das2003 vom Sänger Adel Tawil und der Berliner Musikerin Annette Humpe gegründet wurde, den Titel „Yasmine“ – mit etwas anderem Text …

Mohamed Mounir, Best of, https://www.youtube.com/watch?v=wNVQrV2xsD4&list=PL9LBWB8BcLg0JDJqJ60hvdXOpPSEYrozR

Adventmail 2013/17 (Advent-Jukebox)

CHRISTA, Großmutter meiner Söhne. Wien/Mistelbach
Ein Musikstück, das mich fast mein gesamtes Erwachsenenleben begleitet hat, ist der Walzer „Weaner Mad’ln“ von Carl Michael Ziehrer. Ich habe ihn in dem Film „Wiener Mädeln“ im Jahr 1949 zum ersten Mal gehört, und war sofort begeistert. Der Film wurde noch im Krieg begonnen, 1945 fertig gedreht und kam erst vier Jahre später in die Kinos. Willi Forst führte Regie und spielte die Hauptrolle. Weitere unvergessliche Schauspieler waren unter anderen Judith Holzmeister, Hans Moser, Fred Liewehr und Curd Jürgens.
In der Szene des Films, die ich ausgesucht habe (man entschuldige die miserable Tonqualität), geht es um einen Wettbewerb zwischen einer amerikanischen Militärband und dem Wiener Orchester des C.M.Ziehrer. Dank der Mitwirkung zweier Sängerinnen, die mit Ziehrer befreundet sind, gewinnen die Österreicher mit ihrem beschwingten Walzer.
Ich besuchte damals, 1949, das Kino mit einem Freund, meiner ersten großen Liebe, und wir haben uns während des Films zum ersten Mal an der Hand gehalten. Wir waren 17. Diese Jugendliebe fand kein Happy End, aber heute noch denke ich an meinen damaligen Begleiter, wenn ich den Walzer „Weaner Mad’ln“ höre, zuletzt in der Dokumentation von Hugo Portisch auf ORF III. Unsere damalige Begeisterung hatte sicher auch mit unserem großen Patriotismus für das wiedererstandene Österreich zu tun. Auch dieses Gefühl kann ich, wie die erste Liebe, noch heute verstehen…

Carl Michael Ziehrer : „Wiener Mädeln“, www.youtube.com/watch?v=b1_DqE3BLU8

Adventmail 2013/16 (Advent-Jukebox)

ISOLDE, Biologin, Landeck
Ich war als Kind eine begeisterte Märchen- und Sagen-Schallplatten-Hörerin. Neben Rapunzel, Schneewittchen, Räuber Hotzenplotz war meine absolute Lieblingsschallplatte „Rübezahl“. Immer wieder bin ich eingetaucht in diese teils gruselige, teil lustige Sagenwelt des Riesengebirges (aus dem alle meine Großeltern stammen).
Die Rübezahlplatte habe ich sogar auf Kassette aufgenommen, um sie überall anhören zu können. Für meine Kinder habe ich dann wieder einen Plattenspieler gekauft, damit sie (unter anderem) Rübezahl anhören können.
Viel von der Stimmung der Schallplatte hat die Begleitmusik ausgemacht – eine Musik, bei der ich den schaurigen Rübezahl förmlich vor mir gesehen habe und die mich immer sehr beeindruckt hat.
Lange dachte ich, dass die Musik extra für diese Platte geschrieben wurde – irgendwann bin ich dann im Musikunterricht in der Schule auf den Komponisten gestoßen: Mein Rübezahl wird verkörpert durch ein Stück von Eduard Grieg.

Eduard Grieg: „Peer Gynt“, Suite Nr.1, In der Halle des Bergkönigs, www.youtube.com/watch?v=Y9dzyLvvIRs

Adventmail 2013/15 (Advent-Jukebox)

MARTINA, Politikerin und Schwester, Graz:
Sollte es jemals für Erwachsene modern werden, ein Freundschaftsbuch auszufüllen, in dem man Fragen nach dem liebsten Hobby, dem Lieblingsgegenstand in der Schule, der Körpergröße oder der Haarfarbe beantworten muss, würde ich beim Lieblingslied ohne Zögern „Out of Time“ von Blur hinschreiben.
Ich habe keine herausragende Geschichte, die mich mit dem Lied verbindet. Aber es gibt von Jugend an eine Affinität zu Blur, einer Band, die sich damals – als ich 16 war – noch mehr auf poppige Radiohits konzentrierte. Im Gegensatz zu anderen Gruppen, die ich in diesem Alter verehrt habe, haben sich Blur und insbesondere deren Sänger Damon Albarn von Album zu Album, von Projekt zu Projekt weiterentwickelt – und sie tun das zum Glück noch immer, sodass ich auch als 36-Jährige nicht auf neue Musik von ihnen verzichten muss.
Aber zurück zu „Out of Time“: als ich das zum ersten Mal, im Jahr 2003, hörte, wusste ich: Das ist perfekt! Und das sage ich auch zehn Jahre später noch. Danke für dieses perfekte Lied, das man 1000 Mal hören kann, und in das man sich bei jedem Mal hören immer wieder neu verlieben kann.

Blur: „Out of Time“, www.youtube.com/watch?v=SRkX1Up1vnc