(Die Furche, 24.4.25) Diskos, Boulderhallen, oder Buchhandlungen: Europaweit nehmen Umwidmungen von Kirchen zu. In Österreich geht man bei „Profanierungen“ einen behutsameren Weg als anderswo. Aber auch hierzulande gibt es ungewöhnliche Nach- bzw. Doppelnutzungen.
Erwachsene – und auch Kinder –, die gern in die Kirche gehen; denen die Lebensfreude ins Gesicht geschrieben ist; die mit ausgebreiteten Armen immer wieder abheben und Richtung Himmel schweben. Nein, das ist kein Traum eines Pfarrers von einer gelungenen Messfeier, sondern Realität in der Kirche im niederländischen Hilversum. Wo allerdings keine Gottesdienste mehr gefeiert werden, sondern sich Groß und Klein im Trampolinpark vergnügen.
Diese Szenerie in Hilversum dient immer wieder der Veranschaulichung, wenn es um das Thema Kirchenverkäufe bzw. -umwidmungen geht. In vielen Ländern Europas gibt es zu viele Kirchengebäude für immer weniger Gläubige. Die nicht mehr liturgisch genutzten, „profanierten“ Häuser werden u.a. zu Geschäften, Hotels, Kulturveranstaltungssälen, Musikclubs, Kindergärten, Kletterhallen. In den protestantisch geprägten Niederlanden oder auch im anglikanischen Großbritannien hat man bei der Nachnutzung nicht mehr gebrauchter oder leistbarer Objekte weniger Skrupel als im deutschsprachigen katholischen Bereich. Hier gilt die Kirchenrechtsbestimmung (CIC Can. 1222) über den „profanen, aber nicht unwürdigen Gebrauch“ aufgelassener Kirchen… (mehr unter www.furche.at)