Ich komme aus der „grünen Mark“ (was politisch leider so gar nicht zutrifft). 60 Prozent der Fläche der Steiermark sind von Wald bedeckt. Sogar noch etwas drüber liegt der Waldflächenanteil von Kärnten, in Gesamtösterreich beträgt er ca. 47 Prozent. Zum Vergleich: In Finnland – Europas Spitzenreiter – sind es 73,7, im landschaftlich wunderschönen Island nur 0,5 Prozent. Die waldreichsten Länder der Erde gemessen an ihrer Fläche sind Gabun, Guayana und Surinam mit jeweils um die 90 Prozent der Bodenfläche,
Zurück zu meiner Heimat: Die ersten zehn Jahre meines Lebens lebte ich in der baumfreien Innenstadt von Bruck/Mur, die nächsten ca. zehn Jahre in der Hochschwabsiedlung von Kapfenberg am Waldrand. Zwischen den Monokulturfichten spielte ich mit selbst gebastelten Pfeilen und Bogen Winnetou-Geschichten nach, baute Verstecke aus Geäst und beobachtete manchmal ein Reh, das sich aus dem Wald auf die Wiese traute. Wald wurde mir vertraut und zur Wohlfühlumgebung, im späteren Leben immer wieder genossen z.B. rund um den Hilmteich bei Graz, in der Korneuburger Au, auf dem Weg zum Michelberg bei Stockerau oder heuer auf der Ostsee-Radtour im Gespensterwald kurz vor Rostock.
Auch wenn ich sie nicht umarmen möchte: Bäume sind meine Freunde, der Duft des Waldes und das Grün in vielen Schattierungen sind Reichtümer, die ich nicht missen möchte.
