Die Ankündigung war unvollständig: Das Konzert des Ensembles mit ca. 25 Kammermusikern und Solisten unter der Leitung von Primgeiger Fritz Kircher begann mit Joseph Haydns Symphonie Nr. 74 in Es-Dur, erst danach mit der Symphonie g-Moll (KV 550) ein Hit von Mozart. Dann Pause bzw. Arbeitstag-Ende für die Bläser, die Streicher plus ein Mensch am Cembalo fidelten sich dann durch die Vier Jahreszeiten – ein Vivaldi-Evergreen, der zurecht als eines der Highlights der Barockmusik gilt. Kircher drückte dabei ziemlich aufs Tempo (wollte er seine Virtuosität beweisen? Zur ZIB2 zuhause sein?), live ist das vierteilige Werk jedenfalls beeindruckend, erst recht, wenn man dank eines Wien-Ticket-Geschenks der Ex-Arbeitskollegen in Reihe 8 sitzen darf.
Zum Ende viel Applaus. „In Wien wird so lange geklatscht, bis es eine Zugabe gilt“, merkte Kircher erläuternd an. Im prächtigen Brahms-Saal des Musikvereins viele Touristen, darunter viele Ostasiat:innen, für die Klassische Musik offenbar zu einem Wien-Besuch dazugehört.