Lange Nacht der Kirchen 23. Mai 2025

Meine erste LNdK ohne die Verpflichtung, über eine der unzähligen Veranstaltungen zu berichten (was diesmal laut Kathpress-Ex-Kollegen schwerer fiel, da nur wenige Programmpunkte in Wien „journalistisch relevant“ seien). Also: Programm nach Lust und Laune.
Ich startete mit „Dreck“, einem vom Katholischen Bildungswerk veranstalteten Einpersonenstück von Robert Schneider („Schlafes Bruder“) aus dem Jahr 1991 über Xenophobie. Es geht um einen arabischen Rosenverkäufer namens Sad (Saddam), der sich auf diese Weise sein Studium finanziert. Er beschreibt sein Leben in einer deutschen Stadt, seine Erfahrungen mit Fremdheit und Verachtung. Sad macht sich demütig zum Sündenbock, übernimmt die absurdesten Vorurteile über „die Ausländer“ und hält dem Publikum damit einen Spiegel vor

Der Rosenverkäufer Sad aus Robert Schneiders Stück „Dreck“

Beim anschließenden Gespräch, moderiert von KAÖ-Vizepräsidentin Kathi Renner, wurde deutlich, dass trotz Hilfsbereitschaft der oft in Pfarren engagierten Anwesenden Fremdheit irritiert. Die 1956 aus Ungarn, 1968 aus der CSSR oder in den 1990ern aus dem zerfallenden Jugoslawien Geflohenen seien „uns doch viel näher als die heutigen Flüchtlinge aus Afghanistan oder Syrien“.
Dann hieß es für mich. „Komm vorbei in Mamas Café!“: Das Social Business im Zwettlerhof/Stephansplatz schafft für Alleinerziehende, die in der St. Elisabeth-Stiftung begleitet werden, Arbeitsplätze im Berufsfeld Gastronomie. Zu meiner Überraschung gab’s dann dort auch eine von meinem Ex-Kollegen Henning Klingen moderierte Diskussion über katholische Bildung bzw. Religionsunterricht mit vorhersehbaren Statements von Fachleuten wie Schulamtsleiterin Andrea Pinz (am Bild ganz rechts). War froh, dass ich darüber nichts mehr schreiben musste und ging vorzeitig ab.

LNdK-Diskussion im neuen Mamas Café

Denn in der Votivkirche war ein A-cappella-Konzert des „V.O.I.C.E Vienna Pop & Jazz Choir“ angekündigt – das leider nicht das hielt, was ich mir davon erwartete. Die Akustik in der riesigen, gut gefüllten neugotischen Kirche war katastrophal, die Darbietung u.a. mit einem Falco-Medley und Filmsongs eher mau.

Chorgesang in der sehr hallenden Votivkirche – nichts für mich

Also ab zur letzten Station: Im kirchlichen Begegnungszentrum „FranZ“ in der Bruno-Marek-Allee wurde unter dem Motto „Anybody out there?“ ein „Streifzug durch die Bibel und die Musik von Pink Floyd“ beworben. Erinnerte mich an einen von mir mitgestalteten Abend der Grazer LaientheologInnen, bei dem Bischof Johann Weber als Gast Popmusik und selbst verfasste Meditationstexte ertragen musste. Im FranZ war eher älteres Publikum präsent, ca. 15 Leute, die in entspannter Haltung Musik aus ihrer Jugendzeit und Perikopen aus dem Alten und Neuen Testament hörten. Eine gelungene Kombination. Muss wieder mal „Dark Side oft the Moon“ und „Wish You Were Here“ hören…

Abschließendes Relaxen zu Pink Floyd und Bibeltexten

Rund 300.000 Besucher bei „Langer Nacht der Kirchen“, vermeldete Kathpress im Anschluss an die schon traditionelle Veranstaltung in ganz Österreich. Geschätzt wie üblich „Daumen mal Pi“.

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