„Ein Meisterwerk“ nennt der Pariser Finanzwissenschaftler Olivier Bossard diese fundierte, detailfreudige Kulturgeschichte des Geldes in Form einer Graphic Novel. Der Inhalt stammt vom Wirtschaftsjournalisten B. Simmat, zeichnerisch originell und witzig umgesetzt hat sie Illustrator T. Garnier. Das Werk erinnert mich an Hararis „Sapiens“, das gleich die gesamte Frühgeschichte zum Thema hat. Hier als Geld vom frühen Tauschhandel über „Währungen“ wie Kauri-Muscheln und Goldmünzen bis hin zu Wertpapieren und Kryptos.
Ich hatte mir ja erhofft, durch das Werk einen vertieften Einblick in die Mechanismen der Finanzwirtschaft zu gewinnen. Aber wenn ich ehrlich bin, verstehe ich von Geldanlage und den Fallstricken dabei weiterhin recht wenig. Mich da wirklich zu vertiefen interessiert mich auch nicht wirklich, auch wenn ich das in „Money, Money, Money“ Gebotene immer wieder durchaus amüsant fand – und dann die Ausflüge in die Münzsysteme im Kaiserreich Chinas oder die finanzhistorische Bedeutung von König Kroisos/Krösus doch etwas langatmig. Zu kurz gerieten demgegenüber die Info über die wirtschaftlichen Vorteile, die die Amis durch die Dominanz des Dollars als Leitwährung auch in der Zeit des Marshall-Plans hatten.